Alltagskultur – Organisierte Freizeit

Einführung

Neben der formalen (Aus-)Bildung und der Arbeit in der Planwirtschaft war auch die Organisation insbesondere jugendkultureller Maßnahmen und Programme ein wesentlicher Teil der politischen Indoktrination. Die Freizeitaktivitäten dienten einerseits der sozialistischen Bildung und drückten andererseits auch die Ideologie der Angst des Staates vor der rebellischen Kraft der Jugend aus. Die FDJ (Freie Deutsche Jugend) war die einzige staatliche Jugendorganisation der DDR. Hier wurde die Freizeit der Jugendlichen organisiert und kontrolliert.

Jugendkulturelle Aktivitäten standen unter staatlicher Überwachung, insbesondere wenn die DDR- Regierung Befürchtungen »nicht-staatskonformen« Verhaltens hegte. Doch dies bedeutete nicht, dass sich die Menschen der Kontrolle vollständig beugten, sie gestalteten ebenso Freiräume und entwickelten teilweise subtile Formen des Widerstandes gegen das politische System innerhalb der und durch die Alltagskultur.