Die Schriftstellerin Christa Wolf hat in einer Rede auf dem Alexanderplatz in Berlin am 4. November 1989 folgendes zur Wende gesagt: »Mit dem Wort ›Wende‹ habe ich meine Schwierigkeiten. Ich sehe da ein Segelboot, der Kapitän ruft: ›Klar zur Wende!‹, weil sich der Wind gedreht hat, und die Mannschaft duckt sich, wenn der Segelbaum über das Boot fegt.«
Der Klasse wird dieses Zitat zur Diskussion vorgelegt (Tafel/ PowerPoint). Die SuS sollen sich vor der Diskussion überlegen, was eine »Wende« für sie bedeutet und welche Begriffe und Ereignisse sie damit in Verbindung bringen. Sie sollen ein Gespür dafür entwickeln, dass politische Ereignisse teilweise folgenschwere Veränderungen bewirken und warum die Verwendung des Begriffs »Wende« in einer kritischen Geschichtsschreibung problematisiert und abgelehnt wird. Da der Sturz der Mauer und das Ende der DDR eine Folge der bürgerlichen Proteste und »friedlichen Revolution von unten« waren, schlägt Christa Wolf beispielsweise die Bezeichnung »revolutionäre Erneuerung« vor.
Folgende Fragen können als Anregung zur Diskussion des Zitates genutzt werden: Was heißt es, das Ende der DDR und den Fall der Mauer im Alltagsgebrauch als »Wende« zu bezeichnen? Woher kommt der Begriff und warum ist er problematisch? Worin unterscheiden sich die beiden Begriffe? Welche Ereignisse sind dem Zusammenbruch der DDR vorangegangen? In einem abschließenden Schritt kann, in Anlehnung an den Fragebogen, besprochen werden, inwiefern die 3. Spielrunde eine Wende im Spielablauf darstellt und welche Konsequenzen dies im Spiel und für die erspielten Biografien hat: Einerseits bedeutete der Sturz der Mauer Freiheit für die Bürger*innen der DDR, andererseits wurde dadurch auch ihr gewohntes Leben beendet und stellte sie vor neue Herausforderungen.