Die Erinnerung an die DDR-Vergangenheit speist sich aus Alltagserzählungen in Familien, von Freund*innen und Kolleg*innen, aus literarischen und filmischen Quellen, der Vermittlung in Schulen, wissenschaftlicher Forschung in Universitäten, sowie einer öffentlich verankerten Erinnerungskultur in Form von Gedenkstätten und Museen. Das Bild von der DDR, das aus dieser Vielzahl von Erfahrungen und Wissensbeständen hervortritt, ist zerklüftet und ibefindet sich in kontinuierlicher Verhandlung. Die DDR-Vergangenheit selbst, sowie der Umgang mit ihr, ist denkbar umstritten.
Die SuS nähern sich dem Themenfeld durch die Beschäftigung mit konträren Bewertungen der DDR-Vergangenheit an (methodische Anregungen, siehe Zusatzmaterial).
Zur Vertiefung beschäftigten sie sich in der nächsten Stunde mit einem zentralen Aspekt der DDR-Vergangenheit und Aufarbeitung: Stellen Sie ausgehend von der Spielkarte Nr. 77 die Funktion und Arbeitsbereiche der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen vor. Im Anschluss sieht sich die Klasse das Interview (siehe Zusatzmaterial) mit dem Historiker und Direktor der Gedenkstätte in Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, an. Ggf. mithilfe eines extra erstellten Arbeitsblattes überlegen sich die SuS: Welche Probleme bei der Aufarbeitung von und der Beschäftigung mit der Stasi-Vergangenheit benennt Hubertus Knabe in dem Interview? Wie sah die juristische Verfolgung ehemaliger Stasi-Mitarbeiter aus? Was versteht Knabe unter Versöhnung? Nach einer Auswertung und zum Abschluss der Aufgabe diskutieren die SuS in der Klasse über die Frage, was »Lernen aus der Geschichte« für sie bedeutet.